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Wieso markiert der Übergang zur Datenproduktion
den Untergang des Kapitalismus? Wer ist das digitale Proletariat? Was
ist seine welthistorische Rolle? Was wusste Marx vom Cyberspace und
Engels von Open Source? Warum führt der Weg in den Kommunismus
über das Netz?
HYPEREVOLUTION
stellt scheinbar absurde Fragen - und liefert einen überzeugenden
Rahmen für ungewöhnliche Antworten. In seiner schonungslos
kritischen und dennoch radikal optimistischen Analyse der Welt, in der
wir leben, lässt Kai Elron den begrenzten Horizont politischer
Traditionen hinter sich und öffnet neue Vorstellungsräume.
Durch
die kompromisslos offensive Vernetzung klassisch-zeitloser Theorieansätze
mit den techno-politischen Diskursen der Gegenwart reißt HYPEREVOLUTION
Denkbarrieren nieder. Elrons postmoderner Switch der Dimensionen lässt
philosophische, soziologische und politische Theoriefragmente solchermaßen
frei ineinander fließen, dass schließlich zu einem schlüssigen
Gesellschaftsbild zusammenwächst, was weltgeschichtlich zusammengehört.
Oszillierend zwischen dem aufklärerischen Gehalt politischer Philosophie
und der diffusen Religiosität der Science Fiction, handelt HYPEREVOLUTION
von der unbeschränkten Potenzialität des Daseins und erzählt
von den Perspektiven menschlicher Emanzipation auf der Höhe der
Zeit. Damit fokussiert Elron jene, deren Ansprüche an persönliche
Bewusstheit, geistiges Niveau und kreative Offenheit sich mit Borniertheit
und Dogmatismus ebenso wenig vereinbaren lassen wie mit Willkür
und Eklektizismus - jene, denen der Fortschritt der Menschheit ein Wert
und ihr Stillstand ein Gräuel ist. "Conspiracy theories are
for people who feel lost and helpless. Most science fiction writers
are cranks of some sort, but paranoia is really counterproductive. If
you want a good, fertile, creative mental illness, go for bipolar disorder"
(Bruce
Sterling 1998) - an diesen Ratschlag hat sich Elron gehalten. Mit
der Energie seiner ganzen Widersprüchlichkeit zeichnet er mit HYPEREVOLUTION
eine visionäre Skizze unserer Zeit aus der Perspektive einer anderen,
besseren.
Die
Entstehungsgeschichte des Textes, der hier in seiner unbearbeiteten
Originalfassung dokumentiert wird, ist von ihrem akademischen Kontext
nicht zu trennen. "Es fällt schwer, jetzt, in den Tagen der
Freiheit, diese durch die Rücksicht auf die zaristische Zensur
entstellten, zusammengequetschen, in einen eisernen Schraubstock gepressten
Stellen (...) wieder zu lesen", bemerkte Lenin in seinem 1917 nachgetragenen
Vorwort zum "Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus".
(Lenin
1916) Obschon das politische Repressionssystem unserer Zeit seine
Zensurmechanismen in die Psyche der Subjekte selbst eingeschrieben hat,
geht es dem Autor von HYPEREVOLUTION heute ähnlich. Mit einem entscheidenden
Unterschied: Wenn Lenin seinem Werk eine "Sklavensprache"
(ebenda)
attestiert, wäre im Hinblick auf die vorliegenden Ausführungen
eher von einer "Zwergensprache" zu reden. Doch das sollte
den Leser nicht davon abhalten, sich auf einen gedanklichen Weg einzulassen,
der ihn in inhaltlicher Hinsicht in eine jeder Servilität gerade
entgegengesetzte Richtung führen wird.
Kai
Elron ist Kommunikationswissenschaftler und Experte für strategische
Realitätskonzeption. Er lebt und arbeitet als freier Trainer und
Berater in Amsterdam.
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